19. Oktober 2013
Unsere Erwartungen wurden übertroffen
Vom 15. bis 19. Oktober 2013 ging zum zweiten Mal das neue Evangelisationskonzept „180°“ an den Start, dieses Mal in der Mennonitischen Brüdergemeinde (MBG) in Neuwied/Rhein. Im Mittelpunkt der fünf Abende standen spannende Lebensthemen, über die man mit den Gästen ins Gespräch kommen wollte. Unter anderem war Sandra Schlitter, die Mutter von Mirko, der 2010 einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel, an einem Abend als Talkgast dabei, an einem anderen Abend erzählte die Deutsch-Türkin Dilek Walkern aus ihrem Leben. Aber auch „Einheimische“ durften natürlich nicht fehlen, und so stellte sich auch Sophie Charlotte Fürstin zu Wied den Fragen der Zuhörer. Für die Neuwieder Gemeinde war diese Form der Evangelisation Neuland. Walter Jakobeit, Pastor der MBG, erzählt im Rückblick, wie es ihm und der Gemeinde mit dem neuen Konzept ergangen ist.
Walter, was war für euch als Gemeinde an dem speziellen Konzept von 180° interessant?
Durch die neue Form der Veranstaltung mit Zeugnis, Musik, geistlichem Input und Talk erwarteten wir ein größeres Interesse von Menschen, die unsere Gemeinde noch nicht kennen, solch eine Veranstaltung zu besuchen.
Und wie liefen die Vorbereitungen?
Im Vorfeld gaben sich die Mitarbeiter der verschiedenen Arbeitsbereiche sehr viel Mühe, die Vision von NEUES
LEBEN in die Tat umzusetzen. Aber da das Konzept ungewohnt und neu war, gab es doch eine gewisse Unsicherheit, wie das Ganze realisiert werden könnte. Die Betreuung durch Markus Pfeil und Team war aber sehr gut, so dass alle Beteiligten mit der Zeit immer entspannter wurden, wo es um die Umsetzung des Konzepts ging.
Wie habt ihr es geschafft, die Gemeinde mit auf den Weg zu nehmen?
Es wurde unter anderem versucht, durch das gemeinsame Anschauen bereits vorhandener 180°-Abende auf DVD die Gemeinde für die Veranstaltungsreihe zu begeistern. Zusätzlich gab es motivierende Gottesdienste und Schulungen mit Markus Pfeil und Wilfried Schulte. Vor allem die Schulung über Gesprächsführung stieß auf großes Interesse und half, Ängste zu nehmen.
Was war für euch neu?
Normalerweise ist eine Veranstaltung in der Gemeinde ja für jeden offen und gerade evangelistische Abende sind offene Abende. Dass man für 180° Reservierungen mit „Platzkarten“ benötigte, war völlig ungewohnt und hat manchen überfordert. An den Abenden war es dann für die Seelsorgehelfer zuerst schwierig, ihren Platz zu finden, da das Konzept mit dem Gesprächsangebot an einem Tisch im Foyer, zu dem man kommen konnte, meines Erachtens nicht so gut in den Rahmen des gesamten Abends passte. Es ist wohl eine große Hürde, den geschützten Rahmen mit bekannten Personen an einem kleinen Tisch zu verlassen, um einen weiteren Gesprächspartner zu finden. Doch schon am zweiten Abend lief es besser, da sich die Gesprächspartner in den Saal und an die Tische setzten.
Wie kam das Konzept mit seinem interaktiven und dialogischen Ansatz an?
Das Konzept kam bei den Gästen sehr gut an, da es sehr kurzweilig war und man gut folgen konnte.
Hat es gestört, dass die Abende fürs Fernsehen aufgezeichnet wurden?
Grundsätzlich war es nicht störend, dass die Sendungen aufgezeichnet wurden. Alle wussten ja im Vorfeld darüber Bescheid und konnten sich darauf einstellen. Außerdem waren die Techniker super und haben sich nach Kräften bemüht, es der Gemeinde so angenehm wie möglich zu machen. Das ist ihnen gelungen.
Und: Sind eure Erwartungen erfüllt worden?
In manchen Dingen sind die Erwartungen sogar noch übertroffen worden. Noch nie fanden so viele gemeindefremde Menschen den Weg in eine unserer Veranstaltungen. In der Regel waren über 1/3 der Besucher Gäste. Wir haben neue Kontakte gewonnen und bestehende vertieft. Dafür sind wir sehr dankbar. Viele Gemeindeglieder haben es gewagt, gezielt in ihrem Umfeld zu den Veranstaltungen einzuladen und waren überglücklich zu sehen, wie Gott sie gebraucht hat. Gerne hätten wir erlebt, dass Menschen an den Abenden eine Entscheidung für Jesus treffen. Leider war das nicht der Fall, aber wir sind sicher, dass Gott am Werk ist. Und nun heißt es geduldig zu warten, wie es weitergeht.
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