02. Juli 2025 | KatJA Willmann

Zwischen Himmel und Alltag: Meine Erfahrungen bei den Kairos Live Tagen 2025 in Frankfurt

Zwei Tage. Eine Stadt. Und ein Raum, der mehr war als nur ein Veranstaltungsort – die Kairos Live Tage am 28. und 29. Juni 2025 in Frankfurt haben mich tief bewegt. Als Studentin im Master of Divinity-Programm war ich nicht nur Teilnehmerin, sondern Teil eines lebendigen Lernprozesses, der Kopf, Herz und Geist gleichermaßen berührt hat.

von KatJA, Master of Divinity-Studentin

🧭 Ankommen – äußerlich und innerlich

Frankfurt begrüßte uns mit Sommerhitze und Großstadttrubel. Doch kaum betrat ich den Kairos Coworking Space, spürte ich: Hier geht es um mehr. Um Tiefe. Um echte Begegnung. Um Kairos – diesen besonderen Moment, in dem Zeit Bedeutung bekommt.

Besonders schön war das Wiedersehen mit liebgewonnenen Mitstudierenden aus den verschiedenen Studienprogrammen – vertraute Gesichter, mit denen ich schon viele Wegstrecken geteilt habe. Gleichzeitig war es eine Freude, neue Studierende und Dozent:innen kennenzulernen, die frische Perspektiven und spannende Geschichten mitbrachten. Diese Mischung aus Vertrautheit und Neuanfang machte das Ankommen besonders lebendig.

🧠 Lernen, das unter die Haut geht

Besonders beeindruckt hat mich, wie die Inhalte nicht nur theoretisch vermittelt, sondern immer wieder direkt mit dem eigenen Alltag verknüpft wurden. Praxisnahe Impulse, offene Fragerunden und der Austausch über konkrete Herausforderungen haben dafür gesorgt, dass das Gelernte sofort greifbar und umsetzbar wurde. Durch ehrliche Gespräche und das Teilen persönlicher Geschichten stand stets im Mittelpunkt, wie wir unseren Glauben praktisch leben und gestalten können.

Ein echtes Highlight – neben dem willkommenen Kaffee-Nachschub – waren die inspirierenden Vorträge zur Gemeindegründung des Suedprojekt-Frankfurts. Die Referenten zeigten mit großer Leidenschaft und ermutigenden Beispielen, wie aus einer Idee eine lebendige Gemeinde entstehen kann. Neben Erfolgen wurden auch Herausforderungen offen benannt, was motiviert hat, selbst mit Zuversicht neue Wege zu gehen. Besonders die kreativen Ansätze für kirchliches Arbeiten in einer pulsierenden Großstadt haben mich begeistert; viele Impulse wurden mit Freude und positiver Energie vermittelt. Ich habe nicht nur viel gelernt, sondern auch neue Inspiration und fröhliche Motivation für meine eigene Praxis gewonnen.

Ob es um geistliche Leitung, ethische Fragen oder persönliche Berufung ging – alles war durchdrungen von Praxisnähe und geistlicher Relevanz. 

Besonders berührend war der Talk zum „Missionale Leben“ mit Bodo, Jason und Kelly. In einer lockeren, zugleich tiefgründigen Runde erzählten sie, wie sie ihren Glauben mitten im Alltag leben und was es für sie bedeutet, Kirche über die eigenen vier Wände hinaus zu denken. Ihre ehrlichen Geschichten von gelingender Nachbarschaft, kleinen Schritten im Vertrauen und dem Mut, auch Fehler zuzulassen, haben mich nachhaltig inspiriert. Besonders eindrücklich war, wie sie praktische Ideen für ein gelebtes Miteinander vermittelten – ganz ohne Perfektionsdruck, aber mit viel Herz, Authentizität und dem Willen, ihr Umfeld aktiv mitzugestalten. Die Offenheit und der Austausch in der Gruppe haben mir gezeigt: Missionales Leben beginnt da, wo wir sind – und wächst, wenn wir uns gemeinsam auf den Weg machen.

Ein besonderes Highlight war unser gemeinsamer Ausflug ins Bibelmuseum Frankfurt. Zwischen antiken Manuskripten, interaktiven Ausstellungen und der Geschichte der Bibel zum Anfassen wurde mir einmal mehr bewusst, wie tief unser Glaube in der Geschichte verwurzelt ist – und wie lebendig er heute noch ist. Es war ein Lernen mit allen Sinnen, das Kopf und Herz gleichermaßen angesprochen hat.

💬 Meine Fallstudie – ein Wagnis

Ein Höhepunkt (und eine echte Mutprobe) war meine eigene Fallstudien-Präsentation. Ich teilte eine persönliche Erfahrung aus meinem Dienst – ehrlich, verletzlich, ungeschönt. Die Rückmeldungen meiner Mitstudierenden waren achtsam, tiefgehend und stärkend. Ich habe nicht nur Feedback bekommen, sondern Gemeinschaft erlebt.

🎶 Lobpreis, Stille, Gemeinschaft

Zwischen den Programmpunkten war Raum für Lobpreis, Gebet und Stille. Diese geistlichen Impulse waren keine „Zugabe“, sondern das Herzstück. Sie haben mich geerdet, ermutigt und neu ausgerichtet. Und beim gemeinsamen Essen, Lachen und Reden wurde deutlich: Wir sind unterwegs – gemeinsam, nicht allein.

🙏 Dankbarkeit, die bleibt

Ein herzliches Dankeschön gilt den Dozent:innen, die mit so viel Fachwissen, Herz und Offenheit durch die Tage geführt haben. Ihre Impulse haben nicht nur inspiriert, sondern auch herausgefordert – im besten Sinne. Ebenso danke ich den Gastgeber:innen im Kairos Coworking Space Frankfurt, die mit großer Sorgfalt, Herzlichkeit und einem Auge fürs Detail einen Raum geschaffen haben, in dem wir uns willkommen und getragen fühlten.

Nicht zu vergessen: die leibliche Versorgung! Vom liebevoll angerichteten Mittagessen bis zum gemeinsamen Frühstück war alles hervorragend vorbereitet – ein echtes Zeichen der Wertschätzung und Gastfreundschaft, das wir alle gespürt haben.

🌱 Was bleibt?

Ich bin nach Frankfurt gefahren mit Fragen – und kam zurück mit neuen Fragen, aber auch mit mehr Klarheit, mehr Mut und einem gestärkten Herzen. Die Kairos Live Tage waren für mich ein geistlicher Resonanzraum. Ein Ort, an dem ich nicht nur gelernt, sondern gelebt habe.