Auf die Stimme des Heiligen Geistes hören
Gott möchte, dass wir zu Schlüsselpersonen für andere Menschen werden.
Die spirituelle Sehnsucht eines Politikers
Ein äthiopischer Finanzminister, ein Kämmerer, ist in seinem Reisewagen nach Jerusalem unterwegs. Der Afrikaner bekleidet einen der wichtigsten Regierungsposten. Dennoch verspürt er eine Leere in seinem Leben, eine Sehnsucht nach Gott. 2.500 Kilometer hat er zurückgelegt, um Jerusalem zu erreichen – was für eine Strecke! Auch heute ist die Suche nach dem lebendigen Gott für viele Menschen ein Weg mit vielen Umwegen – nicht unbedingt im geographischen, wohl aber im biographischen Sinne. Wie begegnen wir suchenden Menschen? Wenn wir glauben, dass sie Glaubensfragen gegenüber gleichgültig sind, dann übersehen wir dabei die, die Sehnsucht nach Gott haben und zu denen er uns führen möchte.
Welch eine Enttäuschung!
Wie grenzenlos enttäuscht muss der Kämmerer über das Treiben in Jerusalem gewesen sein. Die Händler machten Geschäfte mit dem Heiligen – Gott jedoch, nach dem er sich sehnte, den hatte er nicht gefunden. Weil das mosaische Gesetz Eunuchen die Teilnahme am Gottesdienst verwehrte, hatte er nur zum Vorhof des Tempels Zutritt und vermutlich fand sich in ganz Jerusalem niemand, der ihm etwas von Jesus von Nazareth erzählt hätte. Also kaufte er am Tempelkiosk noch eine „Bibel“ für die lange Fahrt und reist wieder ab – zurück in seine Heimat. Auch heute machen suchende Menschen allerlei negative Erfahrungen – leider auch mit Christen. Sie sind vom Glauben und von der Kirche enttäuscht. Menschen sind auf der Suche nach Gott und finden ihn nicht, weil wir ihnen den Weg versperren oder ihnen nichts von Jesus erzählen. In unseren Gemeinden treffen sie vielleicht Geschäftigkeit oder Aktivismus. Sie stoßen sich an unserer Gesetzlichkeit und Engherzigkeit. Manche haben das Gefühl, einfach nicht zu uns zu passen.
Schlüsselperson Philippus
Gott erteilt Philippus einen Spezialauftrag. Er sendet ihn dem Kämmerer hinterher, bevor dieser von der Bildfläche verschwindet und niemandem mehr begegnet, der ihm das Evangelium erklären könnte. Dabei war Philippus gar kein Theologe. Er hatte allerdings einen guten Ruf, war erfüllt mit dem Heiligen Geist und ein weiser Mann. Weil er den Mut hatte, seinen Glauben zu bezeugen, kamen viele in seinem Umfeld zum Glauben. „Schlechtes Timing“, muss Philippus gedacht haben, als der Auftrag kam, denn er hatte sicherlich alle Hände voll zu tun. Trotzdem verlässt er gehorsam die große Bühne und lässt sich von Gott viele Kilometer in die Wüste schicken. Ohne zu zögern gehorcht er der Stimme Gottes und geht dorthin, wo der Heilige Geist ihn hinführt. Und wird so letztlich zur Schlüsselperson für den Finanzminister. Wann haben wir unseren letzten Spezialauftrag erhalten? Sind wir Menschen, die sich vom Geist Gottes in Bewegung setzen lassen? Sehnen wir uns nach seiner Führung? Gott will uns zu Menschen führen, die darauf warten, dass wir kommen, ihnen ihre Fragen beantworten und sie zu Jesus führen. Für wen sind Sie in dieser Woche vielleicht eine Schlüsselperson? Ich bin mir sicher, der Finanzminister wurde, nachdem er selbst das Evangelium gehört und angenommen hatte, auch zu einer Schlüsselperson für das Evangelium in seinem Land.
Frühjahr 2014
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