Deine Güte rennt mir nach
Kolumne
Kann es sein, dass wir etwas Nachholbedarf haben, wenn es um unser eigenes „well-being“ geht? Darum, auch nach uns zu schauen und dem eigenen Gefühl für Glück Raum zu schaffen? Evi Rodemann kann man nun wirklich nicht vorwerfen, eine eitle Frau zu sein, die nichts außer ihrer eigenen Bequemlichkeit im Sinn hat. Und genau das qualifiziert sie für diesen Beitrag.
Ich komme gerade von einem Trail Walk wieder. Inmitten von schönster Natur war ich waldbaden, habe frische Herbstluft geatmet, mein Herz ordentlich pumpen lassen und fühle mich rundum gut und zufrieden. Ich habe mich gespürt und dabei erneut die Güte und Großzügigkeit Gottes reflektiert. Fröhliche Gedanken ziehen mir durch meinen Kopf, während ich dank Spotify dieses Lobpreislied höre: „All my life you have been faithful. Your goodness is running after me …” „Mein ganzes Leben warst du treu, Herr! Deine Güte rennt mir nach…“
Den Moment leben
Ich fühle mich gut, lebendig und bin so dankbar für all das Gute, das Gott immer wieder in meinem Leben tut. Und ja, manchmal dauert dieser Zustand länger an als nur für einen Spaziergang. Mich gut zu fühlen, bedeutet für mich, hoffnungsvoll, glücklich und motiviert zu sein. Den Moment zu leben, zu genießen, nicht sofort darauf zu schauen, was mir fehlt, was ich gerne anders hätte, und mich nicht mit meinen Mitmenschen zu vergleichen.
Ich will Hoffnung feiern
Das hat übrigens weniger damit zu tun, ob ich gut auf mich geachtet habe oder mich wohlwollend im Spiegel betrachtete. Natürlich spielt das auch eine Rolle, aber eben kombiniert mit der Gewissheit, dass Gott da ist, dass er mich sieht und trotz allem Unliebsamen liebt. Dass seine Güte und Großzügigkeit mir folgen, wo immer ich auch hingehen mag. Ich bin oft so verkopft und versuche mir alles hin und her zu erklären, Gründe zu entdecken, warum was wie ist, anstelle zu feiern, dass ich fühlen darf und dass ich mich sogar gut fühlen darf. So wie ich mich für ein Waldbad entscheide, weil es meiner Seele guttut – und die Bewegung sicherlich auch meinem Körper –, entscheide ich mich, mich gut fühlen zu dürfen, und lasse Hoffnung und Entspannung zu.
„Ich bin oft so verkopft und versuche mir alles hin und her zu erklären, […] warum was wie ist, anstelle zu feiern, dass ich fühlen darf und dass ich mich sogar gut fühlen darf.“
Gott hat Glück im Sinn
Gott hat gute Gedanken über und Gefühle für mich. Das kann ich zwar nicht immer wirklich nachvollziehen, aber Gott möchte mein Bestes. In Jeremia 29,11 gibt es den häufig zitierten Vers, den Gott nicht nur dem Volk Israel zugesprochen hat, sondern uns allen und ganz persönlich mir zuspricht: „Denn mein Plan mit euch steht fest: Ich will euer Glück und nicht euer Unglück. Ich habe im Sinn, euch eine Zukunft zu schenken, wie ihr sie erhofft. Das sage ich, der HERR.“ Gott möchte mein Glück, und dazu gehört, dass ich mich gut fühlen darf, egal wie die Umstände auch sein mögen.
Ohne Wenn und Aber
Und indem ich immer mehr lerne zu feiern, dass ich mich gut fühlen darf, merke ich auch, dass ich mich gut genug fühlen darf. Dass ich schöne Sachen zelebrieren darf und kann. Dass ich mich hinter einem spannenden Krimi entspanne (ich weiß, das klingt irgendwie widersprüchlich, trifft es in meinem Fall aber voll auf den Punkt …) oder mich als Süßigkeitenschenkende Tante gut fühle, obwohl ich gerade nichts leiste, als da zu sein. Ich bin mit all meinen Emotionen ganz bei mir zuhause und fühle mich wohl bei und mit mir. Ohne Wenn und Aber!
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