Er leitet uns mit seinen Augen

Alltagstauglich

Haben Sie das schon mal gehört oder zu jemandem gesagt? „Hingefallen? Na dann – aufstehen, Krone richten und weitergehen!“ Wenn es nur immer so einfach wäre, hm? Wilfried Schulte hat sich der Frage genähert, welchen Einfluss bereits Geschehenes auf Zukünftiges nimmt, und meint, wir sollten uns drum kümmern.

Unser aller Leben ist eine Symbiose aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, und im Jetzt und Heute entscheiden wir, wie wir mit unserer Vergangenheit umgehen. Wir bestimmen in der Gegenwart, wie wir mit der Vergangenheit umgehen und wie sehr diese unsere Zukunft bestimmen darf. Und manche, egal wie schmerzlich es auch sein mag, lassen einfach nicht los, was sie erlebt haben, was hinter ihnen liegt, was zu einer anderen Zeit gehört. Damit halten sie nicht nur an Vergangenem fest, sondern schaden sich selbst für die Zukunft. Der Arzt Dr. H. Bloomfield schreibt: „Ungelöste emotionale Schmerzen stellen das menschliche Immunsystem auf den Kopf, beeinflussen die Herzfunktionen, verändern den Hormonspiegel und stören andere physikalische Funktionen des menschlichen Körpers.“ Doch wenn das Loslassen so leicht umzusetzen wäre, wie man darüber spricht, dann würden womöglich gar nicht so viele so sehr unter diesem Verhalten leiden. Wie also kann man seine Vergangenheit so aufarbeiten, dass die Zukunft sich mit Hoffnung füllt?

Mit der Vergangenheit leben

Wenn man sich mit seinen negativen Erfahrungen immer wieder neu beschäftigt, sie anschaut, sich diese in Erinnerung ruft und am Leben hält, dann ist das in etwa so, als würde man ständig denselben Film anschauen mit der Hoffnung, dass er anders endet, als er es tatsächlich tut. Was natürlich eine große Illusion ist, die sich aber mit der Zeit gar nicht mehr illusorisch anfühlt. Man verdrängt die Realität und setzt an ihre Stelle die Hoffnung auf etwas, was nie geschieht. Dabei dürfen wir doch von der Vergangenheit lernen. Wer einmal ins Wasser gefallen ist, weiß, dass er nicht ertrinkt, nur weil er hineingefallen ist, sondern maximal dann, wenn er nicht wieder herauskommt. So können wir der Vergangenheit einen neuen Rahmen geben. Wir können uns fragen: „Wie hat die Erfahrung der Vergangenheit mich gestärkt? Was habe ich dazugelernt?

„Übernehmen Sie Verantwortung und stellen Sie sich dem Leben, bekennen Sie das, was nicht richtig war, und nehmen Sie Gottes Vergebung an!“

Von falscher Scham befreit

Wenn wir uns schämen, dann tun wir das oft nicht nur für das, was wir getan oder nicht getan haben, sondern vielmehr deswegen, weil andere es mitbekommen haben. Unser Versagen, egoistisches Handeln oder unsere Unaufrichtigkeit sind ans Tageslicht gekommen. Wir fürchten, Ansehen zu verlieren, haben Angst, dass unser Image leidet. Diese falsche Scham steht aber in aller Regel im Wege, wenn es darum geht, die wahre Situation zu erkennen. Wir müssen und dürfen uns dem Leben stellen, dem, was wir getan oder nicht getan haben, und brauchen dabei nicht abhängig zu sein von der Meinung der Menschen um uns herum.

Nicht mit dem Leben hadern

Das Leben ist nicht fair, das war es nie und wird es nie sein. Und wir sind nicht vollkommen. Schnell landet man in einer Endlosschleife, die gut mit dem Satz beschrieben wird: „Wenn das Wörtchen „Wenn“ nicht wäre“. Dieses Selbstbedauern ohne Ende und sich um das eigene Versagen zu drehen, ist nicht Gottes Weg für eine positive, veränderte Zukunft. Der sieht eher so aus: übernehmen Sie Verantwortung und stellen Sie sich dem Leben. Bekennen Sie das, was nicht richtig war, und nehmen Sie Gottes Vergebung an! Vertrauen Sie Gott, dass er Sie an die Hand nimmt und führt. Er wird es tun! David, der große König Israels, der viel Not erlebt und auch viel Schuld auf sich geladen hat, beschreibt seine Erfahrung in Psalm 32 so: „Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist! Wohl dem Menschen, dem der HERR die Schuld nicht zurechnet, in dessen Geist kein Falsch ist! Denn da ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen. Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir, dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. Darum bekannte ich dir meine Sünde und meine Schuld verhehlte ich nicht. Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde. Deshalb werden alle Heiligen zu dir beten zur Zeit der Angst; darum, wenn große Wasserfluten kommen, werden sie nicht an sie gelangen.“

Der Führung Gottes vertrauen

Gott hat versprochen, dass er die Menschen, die sich ihm anvertrauen, mit seinen Augen leiten will. Das heißt: Gott hat uns im Blick. Er sieht uns; und so können wir den Schmerz über die Fehler der Vergangenheit in einen Gewinn für unser heutiges Leben verwandeln. Die Vergangenheit muss nicht unser Leben bestimmten, denn Gott schenkt uns Zukunft!

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