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Wer hat hier wen im Griff?

Alltagstauglich

Kein Zweifel. Wann immer Menschen miteinander zu tun haben, kommt es auch zu Situationen, in denen es ans Eingemachte geht. Ob es ohne die anderen nicht einfacher wäre? Nicht schöner? Besser? Wilfried Schulte hat sich darüber Gedanken gemacht und ordnet sie alltagstauglich ein.

In der Cartoon-Serie Peanuts von Charles Schulz sagt Charlie Brown: „Ich liebe die Menschheit. Es sind nur die Menschen, die ich nicht ausstehen kann.“ Wie wahr – Beziehungsstress entsteht im direkten Kontakt, im engen persönlichen Beziehungsbereich. Wir sind in dieser Welt nun einmal nicht allein. In der Familie, in der Nachbarschaft und am Arbeitsplatz sind uns Menschen zur Seite gestellt. Und von uns geht in der Interaktion mit ihnen etwas aus, Gutes oder Böses. Wir sind den Menschen, mit denen wir heute in Berührung kommen, entweder eine Hilfe oder schaden ihnen. Wir verbreiten Segen oder Fluch. Wir geben ihnen entweder Lebenshilfe oder machen ihnen das Leben schwer. Neutral ist keiner von uns. Und im Zusammenleben werden wir oft bewusst oder unbewusst aneinander schuldig. Hier hilft Vergebung.

Verloren im Gestern?

Ohne Vergebung können wir nicht leben, sonst hält die Vergangenheit uns fest im Griff. Es gibt Menschen, die wollen ihre Vergangenheit, egal, wie schmerzlich sie auch ist, nicht loslassen. Solche Menschen verlieren sich im Gestern. Dabei sollten wir unsere Vergangenheit verbrennen und nicht einbalsamieren. Ein Arzt mit dem Namen Bloomfield hat einmal geschrieben: „Eine ungelöste Vergangenheit löst emotionale Schmerzen aus, stellt das menschliche Immunsystem auf den Kopf, beeinflusst die Herzfunktionen, verändert den Hormonspiegel und stört andere physikalische Funktionen des menschlichen Körpers.“ Eine nicht aufgearbeitete Vergangenheit bringt uns aus dem Tritt. Vier Tipps, um damit fertigzuwerden:

„Gedenket nicht mehr an das Frühere und achtet das Vergangene nicht. Siehe, ich will etwas Neues schaffen.“

Erstens: akzeptieren Sie das, was gewesen ist. Sie können es ja sowieso nicht ändern. „Wenn das Wörtchen ‚wenn‘ nicht wär‘“ – das ist vielleicht ein schöner Satz, doch ihm nachzugrübeln verändert nichts an den bereits geschehenen Tatsachen. Stellen Sie sich der Vergangenheit, so wie sie gewesen ist. 

Zweitens: Befreien Sie sich von falscher Scham. Wenn wir uns unserer Vergangenheit und Fehler schämen, dann geschieht das oft nicht wegen etwas, was wir getan oder gesagt haben, sondern vielmehr wegen der Erkenntnis, wer wir wirklich sind und wozu wir in der Lage sind – und dass andere das jetzt auch wissen. Sie haben es ja mitbekommen. Vergebung beginnt da, wo ich meiner Schuld ins Auge schaue. 

Drittens: Gehen Sie mit Ihrem Herzensschmerz, mit Ihrer Schuld zu Gott. Er kennt unser Herz, und egal wie dessen Zustand auch ist, sagt Gott: „Gib mir, mein Sohn, meine Tochter, dein Herz.“ Dabei ist Gott nicht besitzergreifend, sondern er möchte unser Herz froh und zuversichtlich machen. Wenn Sie Ihre Schuld bekennen, geben Sie ihm keinen Nachhilfe-Unterricht. Er, der allwissende Gott, weiß ja sowieso darum, aber das Eingeständnis der Schuld gibt ihm Recht in seinem Urteil über Ihr Leben. Und in dem Moment, in dem Sie das tun, öffnet Gott Ihnen die Augen für Seine Vergebung. 

Viertens: Nehmen Sie an, was Gott Ihnen anbietet, nämlich seine Vergebung und seine Kraft, um neu anzufangen und aus dem Vergangenen zu lernen. Die Erfahrungen der Vergangenheit sind dann die Schritte, die uns helfen im Leben weiterzukommen. 

Gott gibt jedem Menschen eine neue Chance, sein Leben auf ihn auszurichten. Es tut einfach gut, wenn Gott etwas Neues in unserem Leben schafft und wir nicht mehr an das Alte, an die Vergangenheit, gebunden sind. Ein solcher Neustart verändert nicht nur uns, sondern berührt auch die Menschen, die ihr Leben mit uns teilen.

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