Was du aus mir gemacht hast...
Persönlich
Wie jemand empfindet, der sein Leben immer wieder einmal selbst betrachtet, der sich in die Vogelperspektive begibt und sich mit dem beschäftigt, dessen Fingerabdrücke er tagtäglich an sich selbst entdeckt, das schildert sehr persönlich Vera Jäger und lehnt sich dabei an eins ihrer Lieblingslieder an.
Wenn ich seh´, was du aus mir gemacht hast, warum sollte ich dann von dir gehe ...
Ich blicke gerne zurück, um mich daran zu erinnern, wie gut Gott in meinem Leben gewirkt hat. 23 Jahre kannte ich ihn nicht, und als ich ihm die Türe meines Herzens geöffnet hatte, begann etwas ganz Neues. Mein Leben bekam Profil. Wo vorher einfach Leben war, ist jetzt sinnvolles, ewiges Leben!
Was bleibt mir, wenn ich dich von mir stoß´, nein, Herr, ich lasse deine Hand nicht los …
Mein Leben wäre ohne Gott leer, und ich wüsste nicht, wie ich all die Herausforderungen meistern könnte. Klar, irgendwie geht’s immer, auch ohne Gott, aber es geht eben besser mit ihm. Darum lasse ich seine Hand nicht los.
Habe ich dich auch schon oft verraten und vergessen, was dein Wille war …
Ja, das kommt in den besten Beziehungen vor. Ich kann sehr gut auch ohne ihn meine Wege gehen. Aus Gewohnheit, aus Egoismus, aus Angst, aus Stolz. Und obwohl ich ihn lieb habe, tue ich doch Dinge die ihn nicht erfreuen. Mensch bleibt Mensch, mit oder ohne Gott.
… war doch meine Schuld dir nie zu groß, nein, Herr, ich lasse deine Hand nicht los …
Und Gott bleibt Gott, Gott sei Dank! Er kennt mich und weiß um mein Ego, meine Schuld. Ich kehre immer wieder aufs Neue zu ihm zurück, weil er mir meine Verfehlungen gegenüber ihm und anderen Menschen gerne vergibt. Neustart jederzeit möglich!
Doch wenn ich am Ende meiner Kräfte und am Rande meines Glaubens bin …
Das ist schon gewesen und wird bestimmt wiederkommen, weil das Leben nicht fair ist oder ich mal wieder eigene, falsche Wege gehe. Dann kann es kürzer oder länger dauern bis ich aus meiner Opferrolle aussteige und mich nicht mehr im Selbstmitleid suhle. Gott dabei anklagen? Das kenne ich nicht, wirklich! Irgendwie bekam ich ein Gen mit, das «Gott ist nicht schuld» heißt.
… zählt für mich zuletzt das Eine bloß: du selber, Herr, lässt meine Hand nicht los.
Meine Kraft und mein Wille reichen oft nicht aus, mich nonstop an ihm festzuhalten. Aber ich weiß tief im Herzen, dass er an meiner Seite bleibt, mich nicht verlässt, auch wenn ich ihn nicht spüre und nicht höre. Ich weiß mich auch mit diesem «Er ist da»-Gen gesegnet und kann nur ein einfaches, aber herzliches «Gott sei Dank!» aussprechen.
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