Man muss Vision schaffen
Biografie
Im Rahmen von Schönheitswettbewerben scheinen die Veranstalter nicht mehr nur auf extrem lange Beine und schlanke Körper, sondern zunehmend auch auf das, was man „inner beauty“ (innere Schönheit) nennt, zu achten. Nicht, dass die Teilnehmerinnen sich verstecken müssten, aber es spielt im Grunde keine große Rolle mehr. „Außen“ ist nicht mehr so wichtig, es geht vielmehr um die Schönheit des Charakters. Elena Eigenbrodt über Kira Geiss.
Wenn man an Misswahlen denkt, fallen einem vor allem große, schlanke Frauen ein, die in schönen Kleidern einen Catwalk entlanggehen und am Ende eine Schärpe bekommen, die ihnen einen Titel verleiht. So läuft das Ganze aber nicht mehr ab. Schon seit einigen Jahren setzen die Veranstalter von Misswahlen vor allem auf das soziale Engagement der Teilnehmerinnen. Wenn man das im Hinterkopf behält, ist es eigentlich keine große Überraschung mehr, dass die diesjährige Miss Germany den Namen Kira Geiss trägt.
Entschieden für Jesus
Die 21-jährige Kira Geiss aus Magdeburg konnte die Jury mit ihrer Verantwortung der Jugend gegenüber und ihrem christlichen Glauben überzeugen. Aufgewachsen ist sie ohne christliche Wurzeln, hatte schwierige Freunde, war kurz vorm Abrutschen. Alkohol spielte eine große Rolle in ihrem Leben. Bis sie eines Tages mit 16 Jahren frühere Klassenkameradinnen im Bus traf, die sie zum Jugendkreis einluden. Dieses Angebot nahm sie an, wurde Feuer und Flamme für das, was sie da hörte, und entschied sich für ein Leben mit Jesus. Dem alten Freundeskreis kehrte sie den Rücken. Gepackt von der lebensverändernden Nachricht der Bibel, kam sie zu dem Entschluss, dass auch andere junge Menschen von Jesus hören sollten, und begann mit der Arbeit.
Vor allem die „Gen Z“
„Wo Hoffnung fehlt, muss man Vision schaffen.“ Ein Motto, mit dem sie bereits einiges erreicht hat. Gemeinsam mit anderen hat sie die „Eastside Jugendgemeinde“ in Magdeburg gegründet, zudem ist sie Jugendbeauftragte für den Gnadauer Verband. Die angehende Religions- und Gemeindepädagogin legt einen großen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und setzt dabei bei der „Generation Z“ an. Wie man auf diese am besten eingeht und sie erreicht, darüber spricht die junge Frau in Firmen, auf Veranstaltungen und auf ihrem Instagramkanal. Wäre es weiterhin ein reiner Schönheitswettbewerb, hätte sie sich niemals dafür beworben. Doch mit der guten Nachricht und viel Motivation auf der Bühne zu stehen und anderen von ihren Erlebnissen zu erzählen, überzeugte sie, die Bewerbung einzureichen. Eins von Kiras Zielen ist, dass die „Gen Z“ weniger Zeit in den sozialen Medien verbringt und sich von deren emotionalem Druck löst.
„Es ist ganz sicher ein großer Fortschritt, dass bei den Misswahlen der Fokus heute auf andere Eigenschaften als die rein äußerliche Schönheit gelegt wird.“
Eine schöne Entwicklung
Es ist ganz sicher ein großer Fortschritt, dass bei den Misswahlen der Fokus heute auf andere Eigenschaften als die rein äußerliche Schönheit gelegt wird – wobei Kira auch da reichlich Kriterien erfüllen dürfte. Sie hat mit ihrem Sieg einen Grundstein gelegt, um den Blick wieder mehr auf den christlichen Glauben zu lenken und auch die jüngere Generation hier abzuholen. Visionen hat sie genug. Und mit den 25.000 Euro Preisgeld der Misswahl, die für wohltätige Zwecke verwendet werden, hoffentlich auch genügend finanzielle Unterstützung, um ihre Ziele voranzubringen.
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