Da war was ver-rückt in meinem Leben
Persönlich
Als Ehepaar hatten wir nach einem längeren Prozess die Entscheidung getroffen, dass mein Mann seinen „vernünftigen“ und unbefristeten Job als Maschinenbautechniker im Norden Deutschlands an den Nagel hängt, um bei SRS (Sportler ruft Sportler) eine durch Spenden finanzierte Stelle anzunehmen. Daraufhin sagte uns eine ganze Reihe von Menschen: „Ihr seid doch verrückt geworden!“
Jetzt sitze ich hier im Garten auf der Liege, neben mir unsere 5-jährige Tochter. Sie fragt mich, ob ich mir sicher sei, dass es im Himmel, in ihrer Wohnung, die Gott dort für sie vorbereitet, genug Glitzer geben wird. Ich muss schmunzeln. Nicht deswegen, weil es mich überrascht, dass sie sich Gedanken um Glitzer macht. Was mich beeindruckt ist das Selbstverständnis, das sie so zum Ausdruck bringt. Gott wartet auf sie im Himmel. Kein Zweifel, keine Ungewissheit über ihren Platz bei Gott. Bestenfalls eine kleine Unsicherheit, was das mit dem Glitzer betrifft. Verrückt, oder?
Dann kommt mein Mann hinzu mit unserem Jüngsten im Arm. Und der verschmitzte Blick unseres Jungen verrät: jetzt ist Schluss mit der Ruhe! Und während dieser kleine Drops mich so anstrahlt, erinnere ich mich an etwas noch nicht Erledigtes. Ich wollte dem Kinderwunschzentrum, in dem wir vor seiner Geburt waren, doch ein Bild von ihm schicken. Verabschiedet hatten sie uns damals dort mit der Aussage, dass es selbst mit einer künstlichen Befruchtung wenig bis keine Hoffnung auf eine Schwangerschaft gäbe. Hinten auf das Foto wollte ich schreiben: „Das Kind, für das es mit künstlicher Befruchtung wenig Hoffnung gab. Da hat Gott sich wohl gedacht: dann halt ein Wunder ohne künstliche Befruchtung. LG Fam. Malessa“.
Ich erinnere mich noch genau, wann meine Beziehung zu diesem Gott anfing. Vor 14 Jahren, als ich zum ersten Mal ganz leise, im Geheimen, mit ihm gesprochen habe, voller Zweifel und Unverständnis. Seine Reaktion? Kein Schweigen, sondern eine warme Umarmung voller Liebe. Die schönste Umarmung meines Lebens! Ich spürte sofort, es war etwas ver-rückt worden in meinem Leben. Verrückt in seine Richtung.
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