Ist Zweifel ein Ausdruck von kleinem Glauben?

Ratgeber

Wer sich der Person Jesus nähern will, kann das mit all seinen Fragen und Zweifeln tun. Jesus hat kein Problem mit Zweifeln, weder mit Zweifeln an der Güte Gottes noch an seiner eigenen Existenz. Zweifel gehören zum Erwachsenwerden des Glaubens.

Zweifel zwingen uns nachzudenken

Zweifel zwingen uns, über unsere Fundamente nachzudenken. Und: In der Bibel stoßen wir immer wieder auf Menschen, die Zweifel haben. Alle sogenannten Glaubenshelden zweifelten, manche immer wieder. Der hebräische Dichterkönig David war fast an Gott verzweifelt, als er schrieb: „Herr, wie lange willst du mich so ganz vergessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir? Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele und mich ängstigen in meinem Herzen täglich?“ (Psalm 13,2–3; LÜ). 

Und David war nicht der Einzige. Sie können sich das Leben und Wirken von Hiob, Elia und Jeremia ansehen und Sie werden überall das gleiche Muster entdecken: Diese großen Diener Gottes waren lautstarke Zweifler, sarkastische Prediger und desillusionierte Propheten. Als sich Jesus nach seiner Auferstehung den Jüngern zeigte, „fielen sie vor ihm nieder und beteten ihn an. Einige aber zweifelten, ob es wirklich Jesus war“ (Matthäus 28,16–17; LÜ).

Gott mutet uns das zu

Gott mutet gerade dem glaubenden Menschen unglaublich viel zu. Er konfrontiert ihn mit sinnlosem Leid und lässt ihn mit ungeklärten Fragen im Regen stehen. Deshalb hat Gott auch kein Problem mit einem sarkastischen Hiob, einem frustrierten Jona oder einem zweifelnden Thomas. Zwischen einem nach Wahrheit suchenden Menschen und einem grundsätzlichen Skeptiker gibt es allerdings einen wichtigen Unterschied: Der Erste will, kann aber nicht glauben. Der Zweite will nicht und sucht Gründe, um nicht glauben zu müssen. 

Den stolpernden und zweifelnden Gläubigen geht Jesus, wie dem Thomas des Neuen Testamentes, freundlich entgegen. Er lässt sich auch heute durch einen glaubenden Zweifler berühren und macht sich ihm erfahrbar. Gott verhängt kein Zweifelverbot. Er schubst uns aber regelmäßig aus der Komfortzone der Glaubensgewissheit, um in der Lernzone des Zweifels geistlich erwachsen zu werden.

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