Es könnte besser gehen
Bibel erklärt
Schon verrückt. Den Bösen geht es gut und den Guten geht es schlecht. Offensichtlich ist das so. Jedenfalls auf den ersten Blick. Dabei ist das alles viel komplizierter. Besonders, wenn man die Bibel schätzt und sie als das Wort Gottes ansieht. Timothy Birney wagt sich für uns an die Deutung eines verwirrenden Gedankens.
Unser normales Denken kann Not und Leid kaum als Privilegien einstufen, aber vielleicht sind sie es doch … Helen Roseveare, eine medizinische Missionarin im Kongo, wurde dort Anfang der 1960er Jahre brutal verfolgt. Trotz der ungeheuren Hilfe und persönlichen Opfer, die sie gebracht hatte, gingen Rebellensoldaten während eines bösartigen und demütigenden Angriffs gnadenlos gegen sie vor …
Kein Einzelfall
Es gibt noch ähnliche Geschichten, welche die christliche Geschichte prägen. Wenn wir die Bibel durchblättern, stoßen wir auf Berichte von treuen Nachfolgern, die Gott gehorsam sind und deswegen leiden und nicht das gleiche Glück und ähnlichen Wohlstand wie die Gottlosen in ihrer Umgebung genießen. Für einige Personen in der Bibel verlief das Leben von gut über schlecht und dann hin zu exzellent, wie z. B. bei Josef oder Daniel. Es gibt jedoch auch andere, u. a. Dutzende namenloser Märtyrer, die in Hebräer 11 erwähnt werden. Diese Glaubensgeschwister genossen weder Frieden noch Wohlstand noch viele der Segnungen, die wir uns nicht nur wünschen, sondern, die wir erwarten und bei denen wir dazu neigen, sie für selbstverständlich zu halten.
Unfaire Behandlung
Wie kann das sein? Warum sind wir als Nachfolger Jesu oft in Sorgen und Nöten? Warum geraten wir in scheinbar überwäl-tigende Schwierigkeiten, während viele um uns herum – deren Leben offenbar nicht im Einklang mit Gott und Seinem Wort steht – davon unbehelligt, angenehm und bemerkenswert „problemfrei“ leben? Wir sehen, wie sie sich neue Häuser bauen, nagelneue Autos kaufen und Fotos ihrer neuesten Luxusurlaube veröffentlichen. Während wir zwar irgendwie wissen, dass dieses Leben ziemlich zeitlich ist und diese flüchtigen Freuden nicht wirklich befriedigen können, sehnen wir uns doch auch nach dem „guten Leben“ und murren, zumindest innerlich, wenn nicht sogar unseren Freunden gegenüber, wie „unfair“ dies ist.
„Gott hat uns das Vorrecht gegeben, mit ihm zu leiden und getragen von der Kraft, die er uns gibt. Eines Tages wird er jede Träne abwischen und wir werden eine gesegnete Ewigkeit mit ihm genießen.“
Alles nur Unkraut?
Wie sieht Gottes das alles? Geht es den Gottlosen in dieser Welt wirklich gut? Haben sie es besser als wir? Psalm 92 bietet uns eine klare Antwort zu diesem problematischen Thema an. In diesem Psalm erhebt der Schreiber seine Stimme, um Gott zu danken und ihn zu preisen. Bevor er über irdische Angelegenheiten nachdenkt, lenkt er seine Aufmerksamkeit auf seinen Schöpfer, der es wert ist, gelobt zu werden. Er wiederholt, wie großartig die Werke des Herrn sind und dass „Dummköpfe“ sie nicht verstehen können. Tatsächlich besagt Vers 6, wie unermesslich tief die Gedanken Gottes sind! Im weiteren Verlauf des Psalms spricht Vers 8 genau dieses Thema an: Die Gottlosen gedeihen und die Aufrichtigen leiden. Dieser Zustand ist aber nur von kurzer Dauer: Die Bösen werden am Ende für immer zugrunde gehen. Wir haben alle schon gesehen, wie Unkraut im Garten aufschießt, üppig wächst und viele Blätter treibt, also ein beeindruckendes Wachstum aufweist. Aber haben wir je ein Unkraut gesehen, das Hunderte oder Tausende von Jahren alt ist? So wie die majestätischen Sequoia-Bäume Kaliforniens oder die alten Olivenbäume in Israel? Nein! Unkraut ist schnell verblüht – und so rasant wie es gedeiht, stirbt es auch wieder ab oder wird ausgerupft.
Die Tränen trocknen
Wir freuen uns nicht über Zerstörung und Tod, aber wir wissen darum, dass sie das Ende all derer sind, die Gott ablehnen. Psalm 92 erinnert uns daran, dass der kurzlebige Wohlstand der Gottlosen auf dieser Erde nicht mit dem ewigen Segen zu vergleichen ist, der die Menschen erwartet, die aufrichtig mit dem Herrn und für ihn leben. Er kümmert sich um seine Kinder und kein Leiden auf dieser Erde kann ihnen die Freude und Herrlichkeit der Ewigkeit mit ihm verderben. Helen Roseveare hat als ältere Dame ihre Geschichte oft und vielen Leuten erzählt. Und machte dabei deutlich, dass alle Qualen, Scham und Leiden von dem Vorrecht, Gott zu dienen, mehr als aufgewogen wurden. Gott hat uns das Vorrecht gegeben, mit ihm zu leiden und getragen von der Kraft, die er uns gibt. Eines Tages wird er jede Träne abwischen und wir werden eine gesegnete Ewigkeit mit ihm genießen.
Wenden Sie Ihre Augen von den anderen ab, denen es scheinbar so gut geht, und erheben Sie Ihre Augen zum Himmel. Danken und preisen Sie Gott für seine Güte. Und dann gehen Sie hinaus und erzählen Ihrer Familie, Ihren Freunden und Nachbarn, die ihn nicht kennen, von Gott und von seiner Liebe und wie Menschen das Leben genießen können – nicht nur hier und jetzt, sondern in Ewigkeit, mit Gott und zu seiner Ehre!
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