Deine Gier kann tödlich sein
mit Doris Schulte
So lebt sich's gut
Weil er so umstritten war, erinnert man sich heute noch an den Slogan „Geiz ist geil“, mit dem eine Elektronik-Handelskette Werbung machte. Sinnvoller gewesen wäre „Sparen macht Spaß“, oder „Achte auf den Kaufpreis“. Geiz ist jedenfalls nicht erstrebenswert, meint Doris Schulte. Ganz im Gegenteil. Geiz sieht nicht den anderen, nur sich selbst. Geiz will nicht investieren in andere. Geiz wird schnell zu Gier. Und Gier ist das maßlose Verlangen, etwas selbst zu besitzen, was man unbedingt haben will. Geiz und Gier zerstören Beziehungen und stürzen uns ins Unglück. Als Fallbeispiel beschreibt Doris Schulte das Verhalten von Gehasi, einem Diener des Propheten Elisa. Nachdem der syrische Feldhauptmann Naaman von seiner Krankheit geheilt worden war und den Gott Israels kennengelernt hatte, wollte dieser Mann sich durch ein Geschenk im Wert von ca. 1 Million Euro bei Elisa bedanken. Elisa nahm es nicht an, sein Diener Gehasi konnte diesem Angebot aber nicht widerstehen. Hinter dem Rücken von Elisa machte er sich auf, um an etwas von diesem Geld zu kommen. Er beachtete nicht, dass er damit Elisas Ruf ruinieren könnte, oder was sein Verhalten für Auswirkungen auf Naaman haben könnte. Außerdem erfand er eine nicht existierende Notsituation. Als Gehasi mit dem Geld zurückkam, das er mit unlauteren Mitteln erschlichen hatte, sagte Elisa ihm auf den Kopf zu, dass er für sein Verhalten mit genau der Krankheit bestraft werden würde, von der Naaman geheilt worden war. Wir können daraus lernen, uns vor Geiz zu hüten und unserer Gier keinen freien Lauf zu lassen. Wir müssen uns bewusst für Transparenz entscheiden und vor Selbsttäuschung hüten, um nicht unsere Integrität zu zerstören.
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