Recht sprechen – versöhnt leben
mit Christian Schürmann
Christian Schürmann ist seit 25 Jahren Rechtsanwalt und hat 2009 eine eigene Kanzlei gegründet. Ursprünglich wollte er nicht Jura studieren, sondern Tiermedizin, bekam aber keinen Studienplatz. Weshalb er sich für ein Jura-Studium entschied: 1. Er wollte verstehen, was die gesetzlichen Grundlagen für das menschliche Miteinander sind 2. Er lernte mehrere Menschen kennen, die Jura studiert hatten ohne danach in den klassischen Berufen wie Staatsanwalt oder Rechtsanwalt zu arbeiten. Dieses Studium eröffnete also eine große Bandbreite an späteren Arbeitsmöglichkeiten. Er brauchte 8 Jahre für das Jurastudium, danach folgte das Referendariat. Weil Gesetze sich ständig ändern muss man offen sein für ständige Fortbildung.
Zuerst war er Partner in einer Kanzlei mit zwei christlichen Kollegen. Es passte alles. Dann hatte er den Eindruck, dass er einen seelsorgerlichen Dienst im Südschwarzwald in Betracht ziehen sollte, entschied sich aber schließlich dagegen und eröffnete eine eigene Kanzlei, weil er zu der Überzeugung kam, dass es noch nicht an der Zeit sei, die Robe an den Nagel zu hängen.
Der Slogan dieser Kanzlei ist „Beratung mit Weitblick“. Aus dem Fenster sieht er die Schweizer Alpen. Er schaut außerdem genau hin: Was tut dem Mandanten gut? Dabei geht es nicht nur darum, einen Prozess zu gewinnen. Und es geht ihm auch um die Ewigkeitsperspektive, weil er auch viel mit Erbrecht zu tun hat. Er lebt in einer Region mit 70% Katholiken und hat eine gewisse Bekanntheit als Rechtsanwalt mit christlichen Werten. Aber auch Esoteriker konsultieren ihn. Die Menschen, die kommen, kommen mit einem Problem, das zu lösen sie selbst überfordern würde. Momentan konzentriert er sich vor allem auf Strafrecht und Erbrecht. Er möchte Menschen gern nachhaltig beraten und ihnen Türen zum Leben hin öffnen.
Unter christlichen Grundsätzen versteht er, dass alles, was er in der Kanzlei tut, etwas mit Gott zu tun hat. Seinen Mandanten muss er zunächst als seinen Nächsten ansehen und sich dann fragen, wie man ihm helfen kann, mit dem Ziel, zu einem gerechten Ergebnis zu kommen.
Er selbst ist katholisch groß geworden, war Ministrant, hat aber mit 18 für ca. 6 Jahren den Glauben komplett über Bord geworfen. Die Fragen nach dem Sinn des Lebens verstummten aber nicht. Die Mutter eines Freundes erzählte ihm, was sie mit Gott erlebt hat. Das brachte ihn zu der Einsicht, dass es Gott doch geben müsse. Er fuhr in die Rocky Mountains zum Wandern und begegnete einer Theologiestudentin, die dort jobbte. Sie erklärte ihm den Heilsplan von der Schöpfung bis hin zur Offenbarung und das war für ihn logisch. Und sie machte ihm auch deutlich, dass Sünde uns von Gott trennt und dass Jesus es möglich gemacht hat, sie loszuwerden und mit Gott versöhnt zu leben. In einer kleinen Kapelle betete er dann allein zu Gott: „I want to be what you want me to be.“ Ab diesem Moment wusste er, dass er bei der Suche nach dem Ziel des Lebens angekommen war und ein tiefer Frieden erfüllte ihn. Als er seinen Freunden bei der Rückkehr davon erzählte, war nicht jeder begeistert. Damals hatte er eine Freundin in den USA, die das auch nicht verstand. Später hat er dann erfahren, dass seine jetzige Frau zu einer Freundin gesagt hatte: „Wenn der sich bekehrt, dann will ich den haben.“ Mit dieser Frau ist er jetzt 24 Jahre verheiratet.
Er ist auch als Seelsorger tätig. Auf die Frage, wie das zum Juristenberuf passt, antwortet er, dass man in der Seelsorge auf einer noch tieferen Ebene helfen kann als nur als Jurist. Im Laufe des Jahres wurde er immer mehr ein Seelsorger und Jurist im Kombipack. Der Jurist kümmert sich um die äußeren Probleme, doch die spiegeln oft nur die inneren Probleme wider. Diese beiden Ebenen gehören viel mehr zusammen als er sich das anfangs vorgestellt hatte. Gnade und Gerechtigkeit sind für ihn kein Widerspruch. Manchmal ist ein Urteil ein gerechtes Urteil und trotzdem steckt auch viel Gnade darin. Wenn z.B. jemand mit 2- 4 Jahren Haft bestraft werden könnte und dann nur 2 Jahre auf Bewährung bekommt. Über 90% der Menschen in Deutschland machen kein Testament. Das Erbrecht ist zwar in Deutschland geregelt, doch für viele Menschen passen diese Regelungen nicht. Dabei spielt die Blutsverwandtschaft dabei eine große Rolle. Wenn man eine Immobilie oder Kinder hat, sollte man ein Testament machen. Einen Fachmann zurate zu ziehen verhindert, dass es im Nachhinein zu Streitigkeiten ein.
NEUES LEBEN-Newsletter:
Mit Gott leben
Hautnah, mutmachend, hoffnungsvoll und inspirierend!
Die mutmachende E-Mail in ihrem Posteingang. Jetzt kostenfrei anmelden.
Seite teilen: