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Mit flinken Fingern beten

Der Gitarrist David Senz hat seine eigene Gebetsform gefunden

Flinke Finger und ein gutes Gehör sind gefragt, wenn David Senz zu seinem Instrument greift. Der junge Gitarrist hat sich ganz dem „Fingerstyle“ verschrieben, einem Stil, bei dem der Musiker auf der Gitarre Begleitung, Rhythmus und Melodie vereint und ausschließlich mit den Fingern spielt. Es macht ihm Spaß, sich neue Klänge zu erarbeiten und seine Gitarre hin und wieder in ein Schlagzeug zu verwandeln. Trotzdem ist er auch schon häufiger an den Punkt gekommen, an dem er meinte, die Bandbreite seines Instrumentes voll ausgeschöpft zu haben. „Doch dann entdeckt man wieder etwas ganz Neues, und das brauche ich auch“, erzählt der Gitarrist.

Seine Stärke, sagt er, liege gerade darin, dass seine Musik, – „ein Gemisch zwischen Barock und Pop“ –, ohne Gesang und Text auskomme: „Der Rahmen ist deshalb sehr weit gesteckt. Meine Stücke geben dem Zuhörer die Chance, sich von dem, was ich vorab erkläre, zu distanzieren und sich seine eigenen Gedanken zur Musik zu machen.“ Neben Konzerten in Cafés oder Kirchengemeinden, begleitet der studierte Musikpädagoge andere Musiker und spielt bei CD-Produktionen Gitarre.

Aufgewachsen in einer christlichen Musikerfamilie, durfte Senz als Kind alle Instrumente ausprobieren, die verfügbar waren. Nach jahrelangem Geigenunterricht kam dem Teenager zunächst E-Gitarre in den Sinn, doch ein „richtig guter Lehrer“ überzeugte ihn schnell von der Konzertgitarre, die ihn durchs Studium und schließlich in den Berufsalltag begleitete. Es ist eine große Herausforderung für den jungen Familienvater, den Lebensunterhalt nur mit der Musik zu bestreiten. „Man braucht eine Berufung dafür und muss damit klarkommen, dass man keine finanzielle Sicherheit hat.“

„Musik ist für mich ein Weg, mit Gott zu kommunizieren.“

Doch Lebensinhalt ist die Musik für den Kölner längst nicht mehr („Das war vielleicht mal so“), sondern sein Glaube an Gott, den er im Studium noch mal ganz neu und lebendig kennengelernt habe. „Musik“, sagt der 27-Jährige, „ist für mich eine Gebetsform, ein Weg, mit Gott zu kommunizieren.“ Oft speichere er durch selbst komponierte Musikstücke bestimmte Gedanken ab: So erinnert ihn sein Lied des Vogels („The Birds Song“) daran, dass Gott ihn versorgt. Bei Konzerten spricht der Fingerstyle-Gitarrist gerne über seine Erfahrungen im Glauben – ganz frei und wie es gerade passt. „Es ist kein Zwang, den ich mir auferlege“, betont Senz. Als Komponist lässt er sich von dem inspirieren, was er erlebt oder ihm in den Sinn kommt, wenn er sich entspannt – eine Wortfolge oder Melodie, die später in ein Stück einfließt.

Auch in Zukunft will David Senz in jedem Fall weiter in Kirchen und Gemeinden musikalisch unterwegs sein. Für seine Konzerte wünscht er sich sehr, dass sie nach dem offiziellen Ende in eine Anbetungszeit für Gott übergehen, wie es bereits einige Male passiert ist. Bis zum Jahresende möchte der Musiker außerdem eine weitere Gitarren-CD fertig haben. Kürzlich erschienen ist bereits die Produktion „Rede Du“, eine CD mit Anbetungsliedern. „Sie soll einladen, mit dem lebendigen Gott zu reden und auf ihn zu hören“, wünscht sich Senz.

Weitere Infos: www.david-senz.com